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raum+ ist eine Methode zur Erfassung von Flächenreserven innerhalb der Bauzone. Die Kenntnisse über die räumliche Verteilung dieser Flächen sowie deren Quantitäten und Qualitäten sind eine unabdingbare Voraussetzung, um die Siedlungsentwicklung nach innen zu fördern und so die weitere Siedlungsausweitung zu begrenzen. Die durch raum+ geschaffene Übersicht bildet die Grundlage für ein Siedlungsflächenmanagement, um das Ziel einer flächensparenderen Siedlungsentwicklung zu operationalisieren.
Kernelement von raum+ ist die kooperative Erfassung der Reserven mit lokalen und kantonalen Vertretern um damit eine Übersicht über die vorhandenen Flächenreserven zu erarbeiten, die von allen beteiligten Akteuren getragen wird. Dabei soll ein Instrument zur Verfügung gestellt werden, das die regelmässige Aktualisierung der gewonnen Übersicht ohne grösseren Aufwand ermöglicht.
raum+ erhebt die Siedlungsflächenreserven im bestehenden Planungsrecht (rechtsgültiger Nutzungsplan). Neueinzonungen und dergleichen sind daher nicht Bestandteil der Erhebung. Mit raum+ werden Siedlungsflächenreserven ab einer Mindestgrösse von 200m2 erfasst, die sowohl bebaut (z.B. Brachen) wie auch unbebaut (z.B. klassische Baulücken) sein können. Vor dem Hintergrund der weiter zu durchlaufenden Planungsschritte und der Mobilisierung der Flächen werden verschiedene Kategorien unterschieden.
Je nach Flächenkategorie werden Informationen unterschiedlicher Tiefe erhoben. In jedem Fall erhoben werden Informationen zum Eigentümertyp (z.B. privat, Gemeinde), das Interesse des Eigentümers an einer Bebauung oder Veräusserung der Fläche, sowie die spezifische Nachfrage. Vor allem bei grossen zusammenhängenden Flächen über 2000 m2 werden zudem Informationen zur aktuellen Nutzung, dem Planungsstand oder Mobilisierungserschwernissen (z.B. Lärm, Abstände) erfasst.
Das ist abhängig vom Aufwand des Projekts. Wichtige Faktoren sind die Grösse und die Anzahl der zu erhebenden Gemeinden, aber auch der Umfang der in Anspruch genommenen Arbeit. Diese kann von der Begleitung bei Erhebungen bis hin zur vollständigen Organisation und Durchführung der Erhebung inklusive anschliessender Auswertung und Aufzeigen von Handlungsoptionen reichen. Bei Interesse können Sie gerne unverbindlich mit uns Kontakt aufnehmen.
Die erhobenen Daten sind Eigentum der schreibberechtigten Instanz – in der Regel sind das die Gemeinden. Es gibt allerdings auch Kantone,
die dies anders handhaben. Eine verbindliche Aussage kann Ihnen das zuständige Amt des Kantons erteilen.
Überischt der raum+ Projekte.
In der Regel werden die Erhebungsgespräche von unabhängigen Fachleuten, z.B. der ETH Zürich, durchgeführt. Es ist jedoch auch möglich, dass die Erhebungen von Fachleuten der kantonalen Verwaltung geführt und ggf. von unabhängigen Fachleuten begleitet werden. Seitens der Gemeinden sind in der Regel der Gemeindepräsident, der für Bau und Planung verantwortliche Gemeinderat oder der Bauverwalter anwesend. In jedem Fall sollte mindestens ein Gemeindevertreter über fundierte Kenntnisse zu einzelnen Flächen verfügen.
Um die Gespräche vor Ort möglichst effizient zu gestalten, werden im Vorfeld bereits alle unbebauten Grundstücke, die als Reserve in Frage kommen, erfasst und auf einem Plan mit zum Gespräch gebracht. Vor Ort werden diese Flächen mit den Gemeindevertretern auf ihre Richtigkeit geprüft und mit qualitativen Informationen, die nur bei den Akteuren vor Ort vorhanden sind, ergänzt. Zudem wird gemeinsam nach weiteren Reserven in der Gemeinde gesucht, die bei der Vorerhebung nicht erfasst werden können. Dies sind beispielsweise Brachen oder Quartiere mit einem Nachverdichtungspotenzial.
Ja, Sie können die Daten als EXCEL- (Informationen zu den Flächen) sowie DXF-Datei (Geometrien der Flächen) direkt aus der Plattform exportieren. In einem GIS-Programm können Sie aus den beiden Dateien eine SHAPE-Datei erstellen
Die Erstellung einer Übersicht ist nur der erste Schritt. Um stets die Übersicht zu behalten und einen tatsächlichen Mehrwert aus den gewonnenen Erkenntnissen zu generieren, ist eine regelmässige Nachführung unerlässlich. Dies geschieht in der Regel laufend durch die Gemeinden mithilfe der internetbasierten Plattform. Um die Vergleichbarkeit zwischen den Gemeinden zu gewährleisten, wird im Rhythmus von etwa 2 Jahren eine flächendeckende Nachführungen unter Mitwirkungen des Kantons empfohlen.
Im Gegensatz zu den kantonalen Bauzonenstatistiken (Raumbeobachtung) ist raum+ stark auf die Problem- und Handlungsorientierung ausgerichtet. raum+ bezieht das informelle lokale Wissen mit ein und generiert so wichtiges Handlungswissen in Bezug auf die Innenentwicklung. Der Kern liegt in der Erfassung von Innenentwicklungspotenzialen und deren Qualitäten, die mit rein analytischen top-down Methoden wie Geodatenanalysen etc. nicht erkennbar sind. Durch die Offenheit, Aufwärtskompatibilität und den modularen Aufbau kann auf die jeweiligen regionenspezifischen Gegebenheiten flexibel eingegangen werden. raum+ deckt gleichzeitig die gesetzliche vorgeschriebene Raumbeobachtung (Stand der Erschliessung und Baureife) gemäss Art. 31 RPV ab. Bereits vorhandene Grundlagen wie Bauzonenstatistiken etc. können jedoch in die raum+-Vorarbeiten miteinbezogen werden.
In der Regel wird raum+ im Auftrag des jeweiligen Kantons bzw. der Region durchgeführt, der auch einen Teil der Kosten trägt. Eine verbindliche Aussage erhalten Sie vom zuständigen Amt Ihres Kantons.
raum+ ermöglicht Ihnen die Übersicht über Ihre vorhandenen Reserven, quantitativ wie auch qualitativ. Dadurch ist es beispielsweise möglich Mobilisierungshindernisse gezielt zu erkennen und massgeschneiderte Handlungsstrategien zu bilden. Neben der sachgerechten Auseinandersetzung mit dem Thema Innenentwicklung ist es Ihnen somit auch möglich, spezifischer auf Baulandnachfragen reagieren zu können. Des Weiteren können Sie die gewonnene Übersicht auch für andere Planungen, beispielsweise die Nutzungsplanung, verwenden.
Mit der raum+-Plattform wird Ihnen ein für Sie kostenloses Instrument zur Verfügung gestellt, das einfach in der Handhabung ist und eine Exportfunktion zur Weiterverwendung der Daten in anderen Programmen (z.B. Excel, GIS-Programme) bietet.
Die Plattform ist internetbasiert, um den Zugang für Gemeinden möglichst unkompliziert zu gestalten. Es ist Ihnen somit möglich, jederzeit auf Ihre Daten zuzugreifen, ohne zuvor ein Programm installieren zu müssen. Zur Einsicht bzw. Bearbeitung Ihrer Daten erhalten Sie nach der Erhebung einen Benutzernamen mit Passwort – nur damit ist der Zugang zu Ihren Daten möglich. Neben Ihnen und der zuständigen kantonalen Stelle, haben keine Dritten Zugriff.
Je nach Grösse Ihrer Gemeinde können Sie für die Ersterhebung mit einem Zeitaufwand von 1 bis 3 Stunden rechnen. Für die grossen Städte, beispielsweise Kantonshauptstädte, ist der Aufwand entsprechend höher. Folgeerhebungen zum Zwecke einer Nachführung sind in der Regel schneller beendet. Abgesehen vom Erhebungsgespräch entsteht für Sie als Gemeinde üblicherweise kein weiterer Aufwand.
raum+ dient der gemeinsamen Erstellung einer problemorientierten, regionalen Übersicht. Dies ist nur durch die Anwendung der gleichen Erhebungsmethodik möglich, damit die Vergleichbarkeit der Informationen zwischen den Gemeinden gewährleistet ist. Durch die Erstellung einer grossräumlichen Übersicht können gezielt individuelle Handlungsmöglichkeiten entwickelt werden.
Mit der von Ihnen erstellten Übersicht haben Sie bereits eine gute Grundlage erarbeitet, die bei der Erfassung mittels dem raum+-Ansatz sehr hilfreich ist. Je nach Informationstiefe haben Sie dadurch bereits Kenntnisse über die Lage und spezifischen Gegebenheiten der Flächen zusammengetragen – dies kann die Erhebung sehr beschleunigen.
Auch für Sie als Gemeinde kann raum+ einen zusätzlichen Mehrwert bieten. Mehr dazu finden Sie hier .
In erster Linie dient raum+ zur Erstellung einer räumlichen Übersicht über die Quantitäten und Qualitäten der vorhandenen Siedlungsflächenreserven. Durch dieses Wissen ist es möglich, die richtigen Weichen für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung zu setzen. Primäres Ziel dabei ist es, die Möglichkeiten der für die Innenentwicklung in Fragen kommenden Areale und deren Probleme sachlich zu erkennen und für diese unter Berücksichtigung der weiteren raumbedeutsamen Aspekte eine mögliche Entwicklungsperspektive zu erarbeiten.
Konkret dienen die erhobenen Daten auch häufig als Grundlage bei der Erarbeitung von Agglomerationsprogrammen oder der Revision von Richtplänen. Zudem sind die gewonnen Daten auch für die Standortförderung interessant, da sie die gezielte Vermarktung von Flächen ermöglichen.
Die spezifische Intention kann von Projekt zu Projekt unterschiedlich sein. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an das zuständige Amt Ihres Kantons.